Welches Holz wird für den Möbelbau verwendet

Welches Holz kommt beim Möbelbau zum Einsatz?

Die Wahl des Holzes kann den Stil, die Funktion und die Langlebigkeit der Möbelstücke erheblich beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, die Eigenschaften der verschiedenen Holzarten beim Möbelbau zu berücksichtigen. Wie sich gängige Holzarten voneinander unterscheiden und, wann sie verwendet werden, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhalt:

Das Wichtigste in Kürze

Färbung, Härte, Maserung, Rinde, Herkunft, Gewicht und Geruch zählen zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen der einzelnen Möbelholz-Arten.

Hier finden Sie die häufigsten Holzarten für den Möbelbau im Überblick:

  • Eichenholz wird häufig für langlebige Massivholzmöbel verwendet.
  • Buchenholz ist besonders robust und wird gerne für Sitzmöbel eingesetzt.
  • Kiefer ist ein sehr vielseitiges Holz, das für eine Vielzahl an Möbelstücken verwendet wird.
  • Fichtenholz wird typischerweise zu Möbeln im Landhausstil verarbeitet.
  • Nussbaum gilt als Edelholz und wird häufig für massive Schlafzimmermöbel verwendet.
  • Birkenholz ist besonders hell und dient in vielen Fällen als Material für Tischplatten.
  • Zirbe besticht vor allem durch ihren einzigartigen, nahezu beruhigenden Duft.

Wodurch unterscheiden sich die einzelnen Möbelholz-Arten?

Holzarten weisen unterschiedliche Eigenschaften auf, weshalb sie für verschiedene Möbelarten eingesetzt werden. Diese Eigenschaften sind Färbung, Härte, Maserung, Rinde, Herkunft, Gewicht und Geruch. Wir betrachten jede nun im Detail.

Färbung: Helles vs. dunkles Holz

Ganz grundsätzlich unterscheidet man zwischen hellem und dunklem Holz. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass einige Holzarten wie beispielsweise Kastanie mit der Zeit stark nachdunkeln und damit große Schritte vom einen zum anderen Ende des Farbspektrums machen.

Darüber hinaus bieten unterschiedliche Möbel-Holzarten auch unterschiedliche Farbtöne. Dazu zählen typischerweise Braun, Rotbraun, oder Gelbbraun, aber auch Weißgelb, Grau und Schwarz. Dies muss bei der Auswahl entsprechend berücksichtigt werden.

Holzhärte: Hartholz vs. Weichholz

Holzarten für Möbel werden üblicherweise in Hart- und Weichholz eingeteilt. Diese Unterscheidung basiert auf dem Wert der Darrdichte, also der Dichte des trockenen Holzes. Liegt dieser über 550 kg/m³, spricht man in der Regel von Hartholz. Holz, das eine niedrigere Darrdichte aufweist, wird als Weichholz eingestuft.

Üblicherweise werden Harthölzer wie Ahorn, Birne, Birke, Buche, Eiche, Kirsche oder Ulme für den Möbelbau bevorzugt. Doch auch Weichhölzer wie Erle, Fichte, Kiefer, Lärche, Linde, Kastanie oder Tanne können zu hochwertigen Möbelstücken verarbeitet werden.

Maserung als optisches Alleinstellungsmerkmal

Jede einzelne Art von Holz für den Möbelbau verfügt über eine individuelle Maserung, die sie optisch auszeichnet. Daher gilt die Maserung als eines der entscheidendsten Alleinstellungsmerkmale der unterschiedlichen Holzsorten.

Maserung beim Holz für Möbel
Die Maserung macht jede Holzart einzigartig und dient als optisches Erkennungsmerkmal.

Kastanienholz weist beispielsweise eine Maserung auf, die von ringförmigen Poren bestimmt wird. Bei der Wildeiche handelt es sich meist um eine rissige und knorrige Maserung.

Rinde beeinflusst die Optik und Haptik

Auch die Rinde der einzelnen Holzarten kann für den Möbelbau eine wichtige Rolle spielen. Sie beeinflusst sowohl das Aussehen als auch die Haptik des Möbelstücks und kann kunstvoll in Szene gesetzt werden. Dabei lässt sich eine Vielzahl an Unterscheidungsmerkmalen feststellen. 

Während sich Erle und Buche durch eine glatte Rinde auszeichnen, bestechen Nussbaum, Ulme, Kiefer und Lärche durch eine borkige Rinde. Bergahorn, Apfel, Kastanie, Kirsche und Eibe verfügen üblicherweise über eine abblätternde Rinde.

Herkunft: Regionale vs. tropische Hölzer

Eiche, Buche, Birke, Fichte, Kiefer und Nussbaum zählen zu den typisch deutschen Holzarten, die für die Herstellung von Möbeln verwendet werden. Doch auch tropische Hölzer werden häufig für den hiesigen Möbelbau herangezogen. Dabei fällt die Wahl häufig auf Teakholz, Mahagoni oder Akazie.

Derart exotisches Möbelholz birgt allerdings diverse Nachteile. Allem voran ist es nicht besonders nachhaltig. Oftmals müssen dafür natürliche Wälder weichen, um Platz für Tropenholz-Plantagen für den Möbelbau zu machen. Dadurch wird den lokalen Ökosystemen und deren Bewohnern erheblicher Schaden zugefügt.

Außerdem gilt tropisches Holz als besonders teures Holz. Das liegt daran, dass diese aus weit entfernten Regionen wie beispielsweise Südostasien importiert werden müssen. Daraus ergibt sich eine signifikante Erhöhung der Transportkosten, die direkt in den Kaufpreis miteinfließen.

Doch auch bei heimischen Hölzern ist bezüglich Umweltfreundlichkeit ein gewisses Maß an Vorsicht geboten. Denn nur weil das jeweilige Holz aus der Region stammt, muss es nicht zwangsläufig im Zuge einer nachhaltigen Forstwirtschaft herangewachsen sein. Daher lohnt es sich in jedem Fall, bei den entsprechenden Händlerinnen und Händlern noch einmal genau nachzufragen.

Gewicht ist entscheidend für Transport und Stabilität

Entscheidend für den Transport von unterschiedlichen Möbelholz-Arten ist die Dichte und damit das Gewicht der einzelnen Hölzer. Auch die Stabilität der daraus entstehenden Möbelstücke stehen stark damit in Zusammenhang.

Holzarten für Möbelbau
Je nach Holzart unterscheiden sich Gewicht und Stabilität des Möbelstücks.

Tanne und Fichte gelten als besonders leichte Holzarten. Doch auch Kirsche, Erle, Kiefer, Ahorn und Birke zählen mit ihrer Dichte eher zu den Leichtgewichten. Diese eignen sich am besten für die Herstellung von Stühlen, Regalen oder Tischen, die leicht zu transportieren sein sollen.

Pockholz und Ebony zählen zu den schwersten Möbelholzen. Auch Apfel, Esche, Eibe, Eiche und Buche sind besonders dicht. Diese Holzsorten werden vor allem für massive Möbel, die ein hohes Maß an Stabilität aufweisen sollen, verwendet.

Charakteristischer Geruch verschiedener Hölzer

Manche Holzarten verfügen über einen sehr starken Geruch, während andere kaum wahrnehmbar sind. Zeder, Zypresse und Sandelholz zeichnen sich zum Beispiel durch einen starken, aromatischen Duft aus, der in der Regel als sehr angenehm empfunden wird.

Eiche, Kiefer und Ahorn hingegen riechen meist recht neutral. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Walnuss und Mahagoni durch einen besonders auffälligen Geruch aus, der allerdings nicht allen Menschen gefällt.

Die gängigsten Holzarten für Möbel

Einige Hölzer werden beim Möbelbau besonders gerne eingesetzt. Beliebt sind Buche, Eiche, Kiefer, Fichte, Nussbaum, Birke und Zirbe. Ihre Eigenschaften machen sie perfekt für langlebige und herausragende Möbel

Eiche für langlebige und widerstandsfähige Möbel

Bei der Eiche handelt es sich um einen besonders langlebigen Baum. Dementsprechend gelten auch Möbelstücke, die aus diesem Holz hergestellt wurden, als sehr beständig und widerstandsfähig. Es ist nur wichtig, dass Sie Eichenmöbel richtig ölen und pflegen.

Der Kern der Eiche präsentiert sich mit einer graubraunen bis hellbraunen Färbung, die unter Umständen einen milden Rotstich aufweisen kann. Das Splintholz erscheint üblicherweise hellgrau bis rötlichgrau. Damit zählt sie insgesamt zu den hellen Holzarten, weshalb viele Wandfarben zu Eichenholz passen.

Häufig wird die Eiche für Massivholzmöbel, aber auch für Türen, Fenstern, Treppen oder Parkettböden verwendet. Sie vermittelt einen edlen Look und ist dadurch besonders zeitlos.

Buche für massive und einzigartige Möbel

Bei der Buche handelt es sich um eine Holzsorte, die außergewöhnlich hart und unelastisch ist. Sie ist gut zu bearbeiten und wird meist für massive Möbel wie eine Wohnwand oder geschwungene Sitzmöbel zur Anwendung gebracht.

Buchen-Holz für Möbel
Buchenholz ist besonders massiv und hat eine einzigartige Optik.

Damit das Buchenholz ein wenig biegsamer wird, aber trotzdem vor Rissen geschützt ist, wird es in der Regel gedämpft. Dadurch gibt sich seine typische Färbung in tiefem Rot. Dies macht die Optik dieses Möbelholzes besonders einzigartig.

Kiefer für vielseitige und haltbare Möbel

Kiefer gilt als weiches bis mittelhartes Holz und kann recht einfach verarbeitet werden. Trotz der geringeren Härte weist es ein hohes Maß an Langlebigkeit und Robustheit auf. Außerdem ist es zu einem relativ günstigen Preis zu bekommen.

Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht überraschen, dass so gut wie jede Art von Möbelstück aus Kiefer gefertigt werden kann. Auch der kernige und unberechenbare Verlauf des Kerns erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit und verleiht den Möbelstücken eine gewisse Einzigartigkeit.

Kiefermöbel werden per Kesseldruckverfahren veredelt. Dadurch wird das Holz imprägniert und dessen Haltbarkeit maßgeblich erhöht. Daher ist Kiefernholz vor allem für Kleiderschränke, Gestelle für Holzbetten, Esstische, Holzstühle, Schrankwände und Kinderzimmermöbel bestens geeignet.

Fichte für Möbel im Landhausstil

Auch Fichtenholz lässt sich gut bearbeiten; es ist recht leicht, weich und elastisch. Außerdem kann es durch eine hohe Tragfähigkeit überzeugen. Allerdings ist es nicht sehr widerstandsfähig und somit nicht unbedingt für Outdoor-Möbel geeignet.

Das Farbspektrum der Fichte reicht von einer gelblich-weißen bis zu einer leicht rötlichen Tönung. Eine Unterscheidung zwischen Kern- und Splintholz ist dabei nicht möglich. Die Maserung dieses Holzes zeichnet sich durch eindeutig sichtbare Astlöcher aus.

Fichten wachsen relativ schnell und sind daher leicht verfügbar. Dadurch ergeben sich verhältnismäßig geringe Kosten in der Anschaffung. Aufgrund ihrer Optik ist die Fichte typisch für Möbelstücke im Landhausstil.

Nussbaum für wertvolle und edle Möbel

Beim Nussbaum handelt es sich um ein Edelholz, das hierzulande als besonders wertvoll wertgeschätzt wird. Es zählt aufgrund seiner Färbung, die sich zwischen hellbraun und schwarzbraun bewegt, zu den dunklen Holzen. Daher verfügt es über eine sehr noble Optik.

Möbelholz-Arten
Nussbaum ist eine besonders edle Holzart für wertvolle Möbel.

Nussbaumholz ist relativ schwer, aber auch relativ fest. Trotzdem lässt es sich einfach verarbeiten und auch die Oberfläche ist problemlos zu behandeln. Es eignet sich vor allem für massive Schlafzimmermöbel und Küchen aus Nussholz.

Birke für helle und glatte Möbel

Birkenholz ist unbehandelt nahezu weiß und zählt daher zu den hellen Holzen. Es weist typischerweise eine feine Maserung und eine glatte Oberfläche auf. Daher tragen Birkenmöbel zu einer freundlichen Raumgestaltung bei.

Birkenholz ist nicht nur sehr hell, sondern auch recht weich. Dementsprechend hat es keine besonders große Tragkraft, ist aber umso leichter zu verarbeiten. Gerade für DIY-Möbel-Projekte ist dieses Holz daher besonders beliebt. Ansonsten wird es vor allem für die Herstellung von Tischplatten verwendet.

Zirbe für duftende Schlafzimmermöbel

Die Zirbe wird als einziges Hartholz den Nadelbäumen zugeordnet. Sie besticht vor allem durch ihren einzigartigen Duft und wird aufgrund dessen vornehmlich für Schlafzimmermöbel verwendet. Tatsächlich hält der natürliche Birken-Duft auch effektiv Motten fern.

Darüber hinaus ist Birkenholz sehr beständig und elastisch. Neben Betten und Kleiderschränke werden oftmals auch Saunen und Wellnessbereiche aus diesem Material gefertigt.

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Philipp Köhler

Philipp Köhler ist Teil des Familienunternehmens Möbel Köhler in Viersen. Einer der Schwerpunkte des Unternehmens ist das Küchenstudio, in dem sich interessierte Kund*innen u.a. zum Thema Küchenplanung ausführlich beraten lassen können.