Auszugschränke oder doch lieber Schränke mit Türen? Das ist eine Entscheidung, die wichtige Aspekte von Ästhetik, Funktionalität sowie baulichen Gegebenheiten berührt – und gar nicht so einfach zu treffen ist, wie sie auf den ersten Blick scheint. Bei der Auswahl gelten im Wesentlichen zwei Prämissen: Komfort und Ergonomie müssen optimiert und der Raum so gestaltet werden, dass alle Utensilien für den Küchenalltag vollständig, bequem und gut zugänglich verstaut werden können. Folgende Kriterien können einen Einfluss auf die Auswahl haben und werden hier näher beleuchtet:
- Welche Form hat die Küche?
- Gibt es Oberschränke?
- Müssen Eckraumlösungen umgesetzt werden?
- Wie groß ist die Küche?
- Welches Design soll den Küchenstil bestimmen?
Grundsätzliche Unterscheidung
Bei der Gegenüberstellung „Auszugschränke vs. Schränke mit Türen“ lohnt es sich, zunächst die jeweiligen Bauarten konkret vorzustellen. Jegliche Formen von Türen sind besonders unkompliziert über einfache Scharniere umzusetzen und bilden den Standard, der abseits der Besteckschublade früher in Küchen üblich war. Zu beachten ist dabei vor allem die Richtung der Öffnung, damit sich die Türen und andere Bauteile der Küche später nicht gegenseitig im Weg sind.
Heute werden zunehmend Auszugschränke verbaut. Die Küchenmöbel werden meist mit nur wenigen, dafür tiefen, hohen und breiten Schubladen konzipiert, um auch das Verstauen von größerem Küchenzubehör (LINK) zu ermöglichen. Jede Form von Unterschränken erlaubt dadurch eine deutlich bessere Zugänglichkeit aller im Innenraum verstauten Gegenstände. Dabei ist aber die Position im Gesamtaufbau zu beachten. Für Oberschränke und Eckraumlösungen eignen sie Auszugschränke weniger.
Ergonomie und Zugänglichkeit für Unterschränke
Schränke mit Türen bedeuten auch immer eine schlechtere Zugänglichkeit des hinteren Bereichs – insbesondere wenn die Schränke tief sind. Dadurch ist der Raum in vielen Fällen komplett verschwendet, weil im Alltag meist die Bequemlichkeit siegt: Gegenstände im hinteren Bereich werden gar nicht verwendet, weil erst herumgeräumt werden muss, um an sie heranzukommen. Das gilt umso mehr, je weiter unten sich die Fächer befinden.
Türen sind im unteren Bereich immer die ungünstigere Lösung, da sie schlechter zugänglich sind. Einziges Kriterium könnte noch der Preis sein, da Auszugschränke häufig etwas teurer sind. Bezogen auf die Küchenplanung als Ganzes ist das aber vernachlässigbar und wird von einigen Herstellern aus dem gehobenen Segment aus gutem Grund gar nicht angeboten.
Auszugschränke geraten dort an ihre Grenzen, wo sie aus Gründen der baulichen Platzierung wenig Sinn machen. Eine besondere Lösung benötigt es z. B. für Eckschränke. Obwohl hier keine Schubladen platziert werden sollten, gibt es trotzdem Auszuglösungen. Diese verfügen über einen Schwenkauszug oder ein Karussell, mit dem der Eckraum optimal ausgenutzt werden kann und alles trotzdem gut zugänglich bleibt. Hier gibt es komplett ausziehbare Varianten oder ausziehbare Fächer hinter einer Tür als Hybrid-Lösung.
Ergonomie und Zugänglichkeit für Oberschränke
Nicht jede Küche benötigt Oberschränke. Wenn sie verbaut werden, sind sie aber in der Regel weniger tief als die Variante darunter. Das bietet Kopffreiheit und behebt ein Stück weit das Problem, dass Dinge weiter hinten schlechter zugänglich sind. Dazu kommt, dass Schubladen von oben be- und entladen werden und deshalb im oberen Bereich gar nicht mehr infrage kommen, weil ab Brusthöhe der Blick versperrt wäre und Gegenstände sehr hoch gehoben werden müssten.
Schränke mit Türen werden deshalb vor allem als Oberschränke verwendet. Besonders die Verwendung als Geschirr- und Gläserschränke bietet sich hier an. Dann kann auch mit durchsichtigen Glasfronten gearbeitet werden, die zusätzlich sogar noch die Möglichkeit einer ästhetischen Innenraumbeleuchtung bieten, die nach außen den Flair einer Vitrine vermittelt.
Auszugschränke über die gesamte Höhe
Wo der Raum vorhanden ist, können Schränke auch über mehrere Etagen verbaut werden. Hier bieten sich beispielsweise Apothekerschränke (LINK) an. Diese Form schmaler Auszugschränke verfügt meist über eine Frontverblendung, die optisch wie eine Tür aussieht, allerdings wie eine Schublade auf ganzer Höhe ausgezogen wird. Die schmalen Fächer sind von der Seite zugänglich. Dabei handelt es sich um eine besonders praktische und raumoptimierte Lösung, die auch als Unterschrank verwendet werden kann und sich gerade für Lebensmittel wie Öle und Gewürze in der Nähe der Kochstelle lohnt. Alternativ gibt es auch Hybrid-Formen, bei denen ausziehbare Fächer hinter einer Schwenktür verblendet sind.
Auszugschränke vs. Schränke mit Türen: die Raumnutzung
Der theoretisch verfügbare Innenraum ist bei beiden Varianten in etwa gleich – in der Praxis sieht das allerdings anders aus. Breite, tiefe Schubladen können komplett ausgezogen werden und bieten eine optimierte Befüllung des hinteren Bereichs. Schränke mit Türen müssen immer in mehreren Reihen nacheinander ein- und ausgeräumt werden, weshalb schon aus Bequemlichkeit der Raum weiter hinten häufig ungenutzt bleibt. In der Alltagspraxis sind Auszugschränke also raumeffizienter – auch wenn das verfügbare Volumen vermeintlich gleich ist.
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